Die Geschichte der Abteilung Lautenbach

1815 kein Wasser, keine Feuerwehr!

1939 Gründung

Michael Schiel

Alois Schiel

1946 Ein Neuanfang

Andreas Meyer

1950 Mehr Personal und Ausrüstung

1952 Neue Führungskräfte

Felix Rothenberger

1963 Jubiläum 25 Jahre

1971 Führungswechsel

Sigfried Rothenberger

1974-1977 Neues Domizil

1976 Leistungsabzeichen in Gold

1977 Neues Fahrzeug

1978 Jubiläum 40 Jahre

1981 neuer MTW

1988 Jubiläum 50 Jahre

1992 Führungswechsel

1998 Jubiläum 60 Jahre

2002 Führungswechsel

2004/2006 neue Fahzeuge

2013 Wechsel in der Führung

2013 Jubiläum 75 Jahre

2015 Leistungsabzeichen Bronze

2017 Wiederwahl

2017 Silbernes Leistungsabzeichen

2018 Neuer Stellvertreter

2020 Neuer MTW

2022 Amtswechsel

Der Ort Lautenbach brannte am 5. Juli durch eine Brandkatastrophe fast auf die Grundmauern nieder. 63 Häuser mit Stallungen fielen dieser Katastrophe zum Opfer. Das einzige noch erhalten gebliebene Haus wurde viele Jahre später, am 25. Juni 1905, an einem Sonntagnachmittag bei einem Gewitter vom Blitz getroffen, und brannte vollständig ab. Die Löscharbeiten gestalteten sich zu dieser Zeit sehr schwierig, da im ganzen Dorf keine Wasserleitung vorhanden war, die eine wirksame Brandbekämpfung ermöglicht hätte. Die Versorgung mit Löschwasser wurde lediglich durch zwei Dorfbrunnen, einem im Oberdorf und einem im Unterdorf, die von verschiedenen Quellen versorgt wurden, sichergestellt. Das zuständige Bezirksamt in Rastatt bezeichnete diese Löschwasserversorgung als völlig unzureichend und verlangte schnellst mögliche Abhilfe. Darauf hin wurde im Jahr 1894 die Quellfassung der noch heute bestehenden Ahornquelle mit großer Mehrheit der stimmberechtigten Bürger beschlossen. Gleichzeitig wurde für den Ort eine Wasserleitung gebaut. Die Wasserleitung ermöglichte die Installation von mehreren Hydranten im Gemeindegebiet. Die bis zu diesem Zeitpunkt im Einsatz befindliche Feuerspritze konnte somit still gelegt werden, da über die neuen Hydranten eine wirksamere Brandbekämpfung möglich war.


Bis zum Jahr 1938 gab es in Lautenbach keine fest organisierte Feuerwehr. Vielmehr waren alle männlichen Einwohner verpflichtet im Notfall die Brandbekämpfung aufzunehmen. Nachdem allerdings am 2. April 1938 im Anwesen von Joachim Mörmann ein Brand ausbrach, wurde die Gemeinde Lautenbach vom zuständigen Bezirksamt Rastatt zur Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr angewiesen. Auf Grund der angespannten Finanzsituation der Gemeinde gestaltete sich diese Gründung allerdings alles andere als einfach. Einige Besprechungen und ein umfangreicher Schriftwechsel mit dem Kreiswehrführer waren notwendig. 21 Männer stellten ein schriftliches Aufnahmegesuch zur Feuerwehr. Als Wehrführer wurde Michael Schiel bestimmt. Vor Übernahme seiner Tätigkeit musste er allerdings zuerst die Feuerwehrschule in Schwetzingen besuchen und eine entsprechende Prüfung ablegen. Auf Grund der Mannschaftsstärke wurden zwei Männer zu einem Gruppenführer-Lehrgang an die Feuerwehrschule entsandt.
Nun konnte die junge Feuerwehr richtig organisiert werden. Durch Übungen und Unterrichte wurden die Feuerwehrmänner auf eine schnelle und wirksame Brandbekämpfung vorbereitet. Die Übungen fanden an Sonntagen um 6:00 Uhr morgens statt. Folgende Ausrüstung stand zur Verfügung:
- ein Einheitswagen mit Zwei Schiebleitern
- zwei Hydrantenstöcke mit Äxten und Leinen
- zwei Verteiler
- drei C-Strahlrohre
- ca. 100 m C-Schlauch

Nachdem durch den Kriegsdienst der Wehrführer, so wie zahlreiche Feuerwehrmänner zur Reichswehr eingezogen wurden, wurde Alois Schiel zum kommissarischen Wehrführer ernannt. Die stark gelichteten Reihen wurde durch viele daheim gebliebene Männer die dienstverpflichtet wurden aufgefüllt. Verstärkt wurde diese Mannschaft durch die damals organisierten Jungen und Mädchen. Es wurde neben dem Brandschutz auch die Kontrolle der Verdunklungsmaßnahmen übernommen. Zur Zeit der Luftangriffe waren verschiedene Feuerwehrleute auswärts, z.B. in Gaggenau eingesetzt.


Im Jahr 1946 wurde die Feuerwehr Lautenbach mit den im Krieg dienstverpflichteten Männern neu aufgestellt. Als Wehrführer wurde der aus der Gefangenschaft heimgekehrte Andreas Meyer bestimmt. Die Mannschaftsstärke betrug zu dieser Zeit 25 Mann. Durch ein Dekret der französischen Besatzungsbehörden wurde die Mannschaftsstärke allerdings auf neun Mann beschränkt. Trotz mehrfacher Einsprüche musste die Wehrstärke von 25 auf 9 Mann reduziert werden. Dass mit einer derart dezimierten Feuerwehr kein ausreichender Brandschutz aufrecht erhalten werden konnte, war allen Beteiligten sofort klar. Und so wurden neben der genehmigten und namentlich registrierten „Mini-Feuerwehr“ einige junge Männer im verborgenen ausgebildet und im Notfall heran gezogen. Dass diese Mannschaft gut ausgebildet war, zeigte sich im Jahr 1949 beim Brand eines Ökonomie-Gebäudes. Dank des raschen Eingreifens dieser jungen Feuerwehr konnte das Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus verhindert werden.


Nachdem im Jahr 1950 die Besatzungsverordnung aufgehoben wurde, konnte die Mannschaftsstärke auf 30 Mann erhöht werden.Folgende Ausrüstungsgegenstände standen zur Verfügung:
1 Einheitswagen
2 Schiebleitern
2 Hydrantenstöcke
2 Äxte
5 Leinen
2 Verteiler
5 Strahlrohre
1 Gerätewagen
2 Hängeleitern
2 Hydrantenschlüssel
20 Mannschaftsäxte
4 Eimer
5 Schlauchhaspeln
2 Lampen
220 m C-Schlauch
100 m B-Schlauch
Die Gemeinde zählte zu diesem Zeitpunkt 531 Einwohner.


Im Jahr 1952 wurde der bisherige stellvertretende Wehrführer Felix Rothenberger zum Wehrführer gewählt. Die Kameraden Albert Geiges, Heinz Koch und Alois Rothenberger wurden zu Gruppenführern bestellt. Unter der Leitung dieser Führungsmannschaft wurde die bisher gute Ausbildung recht schnell auf ein hohes Niveau gebracht, unterstützt durch eine ausgezeichnete Kameradschaft. Im Jahr 1954 wurde eine TS-4 angeschafft.


Das 25-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lautenbach wurde vom 27. bis 29.Juli 1963 gefeiert.
Im Jahr 1964 wurde eine Tragkraftspritze TS-8 und eine TS-A angeschafft.









Ein Wechsel in der Führung der Feuerwehr fand im Jahr 1971 durch die Bestellung von Peter Hartmann zum Kommandanten statt. Im Jahr 1972 übernahm Siegfried Rothenberger das Kommando der Lautenbacher Feuerwehr. Er war maßgeblich an der Eingliederung der Feuerwehr Lautenbach in die Gesamtwehr Gernsbach im Zuge der Eingemeindung von Lautenbach in die Stadt Gernsbach beteiligt. Der begonnene Aufbau wurde kontinuierlich weitergeführt.


Neben der Teilnahme an Übungen und Leistungsabzeichen wurde in den Jahren 1974 – 1977, der bis dahin bestehende Farrenstall, zum neuen Feuerwehrhaus mit Mannschaftsräumen umgebaut. Die planerischen Arbeiten wurden von Heinz Schiel, einem Feuerwehrkameraden, erledigt.Nach Erteilung der Baufreigabe durch die Stadt Gernsbach wurde der Farrenstall zum großen Teil in Eigenarbeit der Feuerwehrleute zum Feuerwehrhaus umgebaut.


Bei den Leistungsübungen im Jahr 1976 erwarben die Kameraden Siegfried und Dieter Rothenberger zusammen mit Kameraden aus den Abteilungen Gernsbach und Staufenberg erstmals in der Geschichte der Lautenbacher Feuerwehr das Leistungsabzeichen in Gold.



Am 28.05.1977 wurde das neu umgebaute Feuerwehrhaus seiner Bestimmung übergeben. Auch das neu angeschaffte Löschgruppenfahrzeug LF 8 wurde an diesem Tag der Abteilung übergeben.




Im Jahr 1978 wurde das 40-jährige Bestehen der Feuerwehr auf dem Festplatz gefeiert.

Am 25.11.1981 wurde das neu angeschaffte Mannschaftstransportfahrzeug an die Abteilung übergeben.







Vom 20. bis 22. August 1988 wurde das 50-jährige Bestehen der Feuerwehr in Lautenbach mit einem großen Zeltfest begangen.



Im Jahr 1992 gab Siegfried Rothenberger nach 20-jährigem erfolgreichen Wirken sein Amt in jüngere Hände. Sein bisheriger Stellvertreter Dieter Rothenberger wurde zu seinem Nachfolger gewählt.




Das 60-jährige Bestehen wurde im Jahr 1998 im Lautenbacher Bürgerhaus gefeiert.







Seit dem Jahr 2002 hat nun Klaus Gorgas, zuvor schon Stellvertreter, das Amt des Abteilungskommandanten übernommen. Im Bild die drei Führungsgenerationen in einem Bild. Links Klaus Gorgas; mitte Sigfried Rothenberger, rechts Dieter Rothenberger.




2004 konnte die Abteilung Lautenbach einen neuen Mannschaftstransportwagen, kurz MTW in Dienst stellen. Das Fahrzeug war ein ehemaliges Fuhrparkfahrzeug eines größeren Unternehmens im Murgtal, das der Abteilung als Spende überlassen wurde. Der in viele Stunden Eigenarbeit umgebaute Mercedes Sprinter ersetzte den alten VW Bus, der seit 1981 im Einsatz war. Nach einer umfangreichen Planungsphase konnte im Jahr 2006 das neue Löschgruppenfahrzeug 10/6 entgegen genommen werden. Das neue Löschfahrzeug ersetzte das mittlerweile 29 Jahre alte LF8 der Abteilung. Das Fahrzeug, welches auf einem Mercedes Atego Fahrgestell mit Allradgetriebe aufgebaut wurde, verfügt über einen eingebauten Wassertank mit 1200l und einer fest eingebauten Pumpe (FPN 10-1000) mit einer Fördermenge von mindestens 1000l/Minute. Dazu eine umfangreiche Ausrüstung für Brand- und einfache technische Hilfeeinsätze.


Bei der Abteilungsversammlung 2013 wurde Ralf Augenstein zum neuen stellvertretenden Abteilungskommandant gewählt. Er löst damit Peter Wunsch ab, welcher diesen Posten 11 Jahre lang begleitet hat. 






Das 75-jährige Bestehen der Feuerwehr Lautenbach konnte 2013 bei einem mehrtägigen Jubiläumsfest im Lautenbacher Bürgerhaus gefeiert werden.










Im Jahre 2015 erwarb die neu gegründete Wettkampfgruppe der Abteilung Lautenbach das bronzene Leistungsabzeichen des Landes Baden-Württemberg in Au am Rhein. Im Folgejahr wurde nochmals die Leistungsübung für das Leistungsabzeichen in Bronze durchlaufen, um einigen Kammeraden die Teilnahme an den weiteren Abzeichen zu ermöglichen, da diese 2015 aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen nicht teilnehmen konnten.



Am 28.01.2017 wurde Klaus Gorgas erneut von der Abteilungsversammlung als Abteilungskommandant bestätige. Auf den neu geschaffenen Posten des zweiten stellvertretenden Abteilungskommandanten wurde Thorsten Karcher gewählt. 



Am 24.06.2017 konnte die Wettkampfgruppe das Leistungsabzeichen Silber in Durmersheim erwerben. Die Gruppe musste sich sowohl in der Brandbekämpfung, als auch der technischen Hilfeleistung beweisen.







In der Abteilungsversammlung am 26.01.2018 wurde Niclas Regending zum stellvertretenden Abteilungskommandanten gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Ralf Augenstein an, welcher seit 2013 als Stellvertreter tätig war.






Im Jahr 2020 konnte die Abteilung Lautenbach ihren neuen MTW in Empfang nehmen. Der Ford Transit Custom mit 170 PS und langem Radstand ersetzt den in die Jahre gekommenen Mercedes Sprinter. Der feuerwehrtechnische Umbau wurde von der Firma Schäfer durchgeführt, die Beklebung im Design der Feuerwehr Gernsbach wurde von der Firma design112 übernommen.







Im Jahr 2022 legte Klaus Gorgas nach 30 Jahren in der Abteilungsführung (1992-2002 stellv. Abt. Kommandant / 2002-2022 Abt. Kommandant) sein Amt als Abteilungskommandant nieder. Sein bisheriger Stellvertreter Thorsten Karcher wurde von der Abteilungsversammlung am 26.03.2022 einstimmig zum neuen Abteilungskommandanten gewählt.

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Fortsetzung folgt...