1857 Gründung
1858 Neue Feuerwehrkapelle
1859 Erste Einsätze
1860 Fahnenweihe
1861 Revolutionäre Versammlung
1862 Erster Hochwassereinsatz
1864 Kommandantenwechsel
1866/1867 größere Brände
1871/1878 Kommandantenwechsel
1880 Neuorganisation
1883 Jubiläum 25 Jahre
1885 neuer Geräteraum
1891 neue Messinghelme
1907 Jubiläum 50 Jahre
1908 Kommandantenwechsel
1907 1. Weltkrieg
1920 Feuermeldeanlage in Betrieb
1921 Teure Autolöschspritze
1924 Neuerungen
1939-1945 Zweiter Weltkrieg
1942 Neues Löschgruppenfahrzeug
1945 Wiederaufbau
1942-1953 Weitere Neuerungen
1957 Jubiläum 100 Jahre
1960 Neue Fahrzeuge
1964 Gründung Jugendfeuerwehr
1967 Neues Fahrzeug und Kommandantenwechsel
1969 Jubiläum 110 Jahre
1971/1972 Neuordnungen
1973 neues Feuerwehrhaus
1976 neue Feuerwehrsatzung und neues TLF
1979 Anschaffung RW2
1981 Anschaffung Drehleiter
1982 Jubiläum 125 Jahre
1984 Manfred Kast wird KBM
1985 Neues Fahrzeug
1986 Kommandantenwechsel
1987 Neues Fahrzeug
1991 Neues Fahrzeug
1992 Renovierung Feuerwehrhaus
1993 Baubeginn Tunnel Gernsbach
1997 Jubiläum Manfred Kast
1997 Verkehrsfreigabe Tunnel und VRW in Dienst gestellt
1999 Würdigung Manfred Kast mit Kommandantenwechsel
1999 Sturm Lothar
2000/2001 Kommandantenwechsel
2002 Neue AAO und Aufgaben
2003 Renovierungen
2003 Erste Dance Night
2004 Murghochwasser
2004 "Übergangslösung"
2004 Jugendjubiläum 40 Jahre
2005 Kommandantenwechsel
1857 wurde die Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach gegründet. Im Aufnahmebuch von 1857 waren 91 Namen eingetragen. Erster Kommandant wurde Josef Zeis, sein Stellvertreter Karl Schickardt. Im Gegensatz zu mancher in Baden damals schon bestehenden Feuerwehr bestimmten die Statuten der hiesigen Wehr von vorn herein ausdrücklich, dass der Eintritt freiwillig sei und dass, mit Ausnahme des Kommandanten, der nach Anhörung des Gemeinderats vom Bezirksamt ernannt und bestätigt werden sollte, die übrigen Vorstände durch die Mannschaft gewählt werden. Den Hauptanteil der Mitglieder stellten Angehörige der aufgelösten Bürgerwehr und Mitglieder des Turnvereins.
In einer behördlich anerkannten Feuerlöschordnung war die Einteilung wie folgt festgelegt: 8 Wasserschöpfer, 8 Büttenträger, 70 Pumper und 15 mit Gewehren ausgerüstete Wachmänner waren die damalige Aufteilung des Korps. Das Feuerwehrhaus war damals die Brückenkelter.
Im Jahre 1858 wurde eine Feuerwehrkapelle gegründet.
Die erste Brandbekämpfung und damit ihre Bewährung vor der Öffentlichkeit nachzuweisen, hatten die Wehrmänner bei einem Großbrand am 14. November 1859 in Loffenau beim Dorfschütz Hecker.
Die Fahnenweihe fand am 1. Juli 1860 statt. Die Fahne trägt den Wahlspruch der Feuerwehr "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr", das Wappen und die Aufschrift "Die Frauen und Jungfrauen der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach 1860". Die Weihe der Fahne erfolgte am Festtage durch Stadtpfarrer Eisenlohr in der evangelischen und durch Dekan Krebs in der katholischen Kirche. Bei der Fahnenweihe war sogar die Feuerwehr Leipzig anwesend.
Kommandant Zeis aus Gernsbach regt eine überörtliche Versammlung in Gernsbach an, zu der an die badischen Feuerwehren eine Einladung verschickt und hierzu auch in der "Deutschen Feuerwehr-Zeitung" vom 22. November 1861 einen Aufruf veröffentlicht wird, durch den die Vertreter der einzelnen Korps zu einer Versammlung in Gernsbach am 28. November 1861 eingeladen wurden.
Wichtige Tagesordnungspunkte waren unter anderem: Einführung eines einheitlichen Schlauchgewindes, Regelungen des Verhältnisses der Feuerwehren zu den Gemeinden, Erlassung einer allgemeinen Feuerwehrordnung Benützung der Eisenbahn bei auswärtigen Brandunfällen, Jährliche Zusammenkünfte der Vorgesetzten der Feuerwehren zur Besprechung technischer Fragen.
In dieser Versammlung wurde unser Kommandant Zeis zum Vorsitzenden der Versammlung gewählt. Zeis wollte das badische Feuerwehrlöschwesen besser geregelt wissen, den Freiwilligen Feuerwehren aber ein möglichst weitgehendes Recht auf Selbstverwaltung eingeräumt sehen.
Ihre erste Gelegenheit in Gernsbach selbst ihr Können zu beweisen, erhielt die Wehr beim Hochwasser an der Murg im Februar 1862.
Zum Kommandant wurde 1864
Engelhardt Sonntag gewählt, sein Stellvertreter wurde Ernst Fieg.
Zum Kommandant wurde 1865
Karl Schickhardt gewählt, sein Stellvertreter wurde Ernst Fieg.
1866 und 1867 gab es größere Brände, unteranderem im Gasthaus Heck in Weisenbach, im Farrenstall, in der Metzgerei Fieg und in Scheuern.
Zum Kommandant wurde 1871 Ernst Fieg gewählt, sein Stellvertreter wurde Johann Trefzer.Zum Kommandant wurde 1878 Johann Trefzer gewählt, seine Stellvertreter waren Adolf Fischer, Anton Schneider und Ludwig Bender.
Im Jahre 1880 wurde die Löschordnung neu aufgestellt und verbessert. Auch erforderten die umfangreichen Kassengeschäfte einen eigenen Rechner. Dieses Amt übernahm 1878 der Herausgeber der Gernsbacher Zeitung "Der Murgtäler" Wilhelm von Müller.
Das 25-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach wurde am 23. Juni 1883 auf dem alten Festplatz, der Murginsel feierlich begangen. Großherzog Friedrich I. verlieh das von ihm gestiftete Feuerwehrehrenzeichen an mehrere Wehrmänner.
1885 wurde der Feuerwehr ein Geräteraum im Kornhaus überlassen.
Im Jahre 1891 zeigten sich die Stadtväter besonders gebefreudig und stellten zur Neuuniformierung der Feuerwehr größere Geldmittel zur Verfügung. Die Messinghelme erhielten das Wappen der Stadt.
Das 50-jährige Bestehen der Wehr wurde am 28. Juni 1907 festlich durchgeführt. Es waren damals 99 Mitglieder zu verzeichnen.
Zum Kommandant wurde 1908 Heinrich Herrmann gewählt, seine Stellvertreter waren Karl Langenbach und Carl Brude. Zum Kommandant 1911 wurde Carl Brude gewählt, sein Stellvertreter war Heinrich Dick.
1914 - 1918: Der erste Weltkrieg warf die Arbeit in der Wehr natürlich sehr zurück und riss Lücken in die Mannschaft, die nur sehr schwer und langsam wieder geschlossen werden konnten. Nach Kriegsende wurde unter Kommandant Carl Brude die Werkfeuerwehr Schoeller & Hoesch gegründet und zunächst der Stadtwehr als 3. Zug angegliedert. Später wurde die Werkfeuerwehr dann selbständig, arbeitet aber bis zum heutigen Tag immer eng mit der Freiwilligen Feuerwehr zusammen.
Eine Feuermelde- und Alarmanlage wurde am 7. Dezember 19 20
in Betrieb genommen. Die Anlage enthielt 13 Druckknopfmelder. Die Zentrale und die Meldeanzeiger waren im Rathaus untergebracht.
Im Jahre 1921 wurde die erste Autolöschspritze angeschafft, deren Preis infolge der Inflation damals 250.000 Mark betrug und sich durch die wachsende Inflation noch um 56.000 Mark verteuerte. Die Firma Schoeller und Hoesch verpflichtete sich einen beheizbaren und belüftbaren Raum zur Verfügung zu stellen, sowie einen Kraftfahrer.
Im Jahre 1924 wurde die Feuerschutzabgabe eingeführt, dadurch wurde es ermöglicht, manche Anschaffungen für die Feuerwehr zu tätigen. Bei der Brückenkelter (Gerbergasse) wurde ein zeitgemäß ausgerüstetes Feuerwehrhaus erbaut.
Während der Kriegsjahre von 1939 bis 1945 leistete die stark verminderte und durch Jugend ergänzte Gernsbacher Wehr unermüdliche Arbeit. Viele schlaflose Nächte mussten auf Wachen und beim Bereitschaftsdienst innerhalb der Stadt, aber noch öfters auswärts bei Fliegeralarm und Katastrophengefahr verbracht werden. Allein in Karlsruhe 16 mal, in Gaggenau zweimal und in Baden-Lichtenau einmal. Während der Kriegsjahre wurde auch eine weibliche Feuerwehr aufgestellt, die mehrfach Proben ihrer Bewährung ablegte und von Luise Kübler geführt wurde.
1942 wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF 15, Hersteller Daimler-Benz, der Feuerlöschpolizei in Dienst gestellt, ebenso ein Tragkraftspritzenanhänger TSA mit einer Tragkraftspritze TS 8/8, Hersteller Flader. Das LF 15 wurde nach dem Krieg im August 1945 von der Besatzungsmacht beschlagnahmt.
1945 wurde Wilhelm Viola vom General der Besatzungsmacht zum Kommandant ernannt. Nach dem Krieg war nur noch ein kleines Häuflein von Wehrmännern übrig, die unter sehr schwierigen Verhältnissen an den Wiederaufbau gehen konnten. Erst im Jahr 1947 war es möglich, wieder mit ernsthafter Arbeit zu beginnen.
Als im Jahre 1951 Ernst Brude aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte, wurde er, der während des Krieges an maßgeblicher Stelle eines Feuerwehrregimentes gestanden hat und die modernsten Erkenntnisse im Feuerlöschwesen mitbrachte, zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter war bis 1967 Otto Grötz.
Im selben Jahr konnte der Wehr wieder ein Löschgruppenfahrzeug LF 15 mit einem Aufbau der Firma Metz auf einem Fahrgestell der Firma Daimler-Benz (LF 3500/42), übergeben werden.
1953 war die Indienststellung einer Anhängeleiter AL 17 der Firma Metz.
Das
100-jährige Jubiläum war ein großes Ereignis. Vom 29. Juni bis 1. Juli 1957 wurde
gefeiert. Ein historischer Festzug bildete den Höhepunkt, der in seiner
Ausführung bis heute einmalig und unvergessen ist.
1960 war die Indienststellung eines Löschfahrzeuges LF 16-TS der Firma
Ziegler auf einem Daimler-Benz Fahrgestell LAF 311/36. Vom Zivilen
Bevölkerungsschutz (ZB) wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 8 auf einem
Unimog-Fahrgestell von Daimler-Benz in Gernsbach eingestellt.
Im April 1964 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet. Die
Jugendwehr hatte damals 16 männliche und selten für die damalige Zeit, ein
weibliches Mitglied.
Indienststellung eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16/25 der Firma Ziegler auf
einem Daimler-Benz Fahrgestell LAF 1113 B mit einem Pulveranhänger PG 250 1967.
Durch die neue Hochdruckpumpe konnte bei minimalem Wasserverbrauch insbesondere
bei Wohnungsbränden eine hohe Löschwirkung erzielt werden. Manfred Kast löst
Otto Grötz als Stellvertreter des Kommandanten ab.
Im Juni 1969 wurde das 110-jährige Bestehen, verbunden mit dem
Kreisfeuerwehrtag und der Weihe einer neuen Fahne, begangen. Die Kameraden aus
Baccarat kamen zu einem ersten Besuch, woraus sich eine lebendige Partnerschaft
zwischen den Wehren entwickelte.
Mit der Eingemeindung von Staufenberg am 1.1.1971 beginnt die
Gemeindereform in Gernsbach und verändert auch wesentlich die Struktur der
Gernsbacher Feuerwehr. Die Staufenberger Wehr wird eine Abteilung von
Gernsbach; Staufenberger Jugendliche treten in die Jugendfeuerwehr Gernsbach
ein.
Mit der Eingemeindung von Lautenbach am 1.1.1973, Obertsrot (mit
Hilpertsau) am 1.7.1974 und Reichental am 1.1.1975 kommen
weitere Abteilungen hinzu. Am 18. März 1972 wurde Manfred Kast
zum Kommandanten gewählt. Unter seiner Führung und durch seine unermüdliche
Kraft und Initiative sind bedeutende Ereignisse in der Geschichte der Feuerwehr
Gernsbach zu verzeichnen. Gleichzeitig hatte er die Funktion des
Stützpunktkommandanten des Stützpunktes Gernsbach inne, der auch die Gemeinden
Loffenau und Weisenbach umfasste. Ernst Brude, der seit 1951 die Wehr
führte, wird zum Ehrenkommandanten bestellt. Stellvertretender Kommandant wird
Franz Geiser (bis 1976), ab 1976 bis 1992 war Franz Geiser stellvertretender
Abteilungskommandant der Abt. Gernsbach.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach
war die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses in der Joseph-Haas-Sraße
am 5. Mai 1973. Erstmals wird ein Einsatzleitfahrzeug ELW 1 (Ford
Konsul) in Betrieb genommen.
Am 1.5.1976 trat die neue Feuerwehrsatzung der Stadt Gernsbach
in Kraft, die nach Abschluss der Gemeindereform die neuen Strukturen festlegte.
Manfred Kast wurde nach den neuen Statuten am 20.6.1976 zum
Kommandanten der Gesamtwehr gewählt. Er war somit Kommandant der Gesamtwehr und
Abteilungskommandant der Abteilung Gernsbach. Der frühere Obertsroter
Kommandant Franz Schäfer wird stellvertretender Kommandant.
Die Indienststellung eines sehr geländegängigen Tanklöschfahrzeuges TLF 8/12
mit Staffelbesatzung auf einem Unimog 416 der Firma Daimler-Benz und der
zusätzlichen Ausstattung mit einer Seilwinde verbessert die Ausrüstung der
Abteilung Gernsbach weiter.
1979: Den gestiegenen Anforderungen an die Feuerwehr im Bereich der
technischen Hilfeleistung wird die Beschaffung eines Rüstwagens RW 2 gerecht.
Die hydraulischen Rettungsgeräte und eine Vielzahl neuer Gerätschaften stellen
auch eine neue Herausforderung für die Wehr dar.
1981: Die bauliche Entwicklung in Gernsbach macht die Beschaffung einer
Drehleiter erforderlich. Große Überzeugungsarbeit musste geleistet werden bis
zur Übergabe der Fahrzeugschlüssel durch Bürgermeister Wehrle an Kommandant
Kast. Mit der Drehleiter DLK 23-12 der Firma Metz steht der Wehr ein modernes
Rettungsgerät zur Verfügung, dessen Einsatzgebiet sich bis Forbach erstreckt.
Im Juni 1982 wurde das 125-jährige Bestehen der Wehr mit einem
dreitägigen Fest auf der Murginsel gebührend gefeiert.
1984: Durch die Ernennung von Kommandant Manfred Kast zum stellvertretenden
Kreisbrandmeister kommt dessen große Wertschätzung und fachliche Kompetenz auch
auf überörtlicher Ebene zum Ausdruck.
1985: Das Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS der Firma Ziegler auf einem
Allradfahrgestell der Daimler-Benz AG (1222 AF) ersetzt das LF 15, Baujahr
1951.
1986: Der Staufenberger Abteilungskommandant Rolf Schmeiser übernimmt von Franz
Schäfer das Amt des stellvertretenden Kommandanten.
1987: Mit der Indienstellung eines LF 16/12, das von der Firma Ziegler auf
einem Mercedes-Benz Allradfahrgestell 1222 aufgebaut wurde, steht der Wehr ein
weiteres modernes Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung. Ersetzt wird hierdurch
das LF 16 TS, Baujahr 1960. Aus Altersgründen wird der Einsatzleitwagen (Ford
Konsul) durch einen neuen VW Passat Kombi ersetzt.
1991: Erstmals wird in der Abteilung Gernsbach ein Mannschaftstransportwagen
MTW in Dienst gestellt (Mercedes-Benz MB 100). Er dient neben dem
Mannschaftstransport auch als Einsatzleitfahrzeug bei größeren Einsätzen und
als Zugfahrzeug für einen PKW-Anhänger zum Gerätetransport.
Im Jahre 1992 wurde das renovierte und umgebaute Feuerwehrhaus in
Betrieb genommen. Im neuen 2. Obergeschoss wurden Funktionsräume und ein
zweiter Lehrsaal geschaffen. Im Erdgeschoss wurde ein dringend benötigter
Spind- und Umkleideraum geschaffen, der den heutigen Anforderungen angepasst
ist. Otmar Bender löst Franz Geiser als Stellvertreter des
Abteilungskommandanten ab.
Mit dem bergmännischen Tunnelanschlag für den Tunnel der B 462
am 28.5.1993 wird die Gernsbacher Feuerwehr für die bergmännische
Bauzeit auch zur Grubenwehr. Die Wehr wurde vorübergehend mit 10
Langzeitatemschutzgeräten (Einsatzdauer 4 Stunden) ausgerüstet und entsprechend
ausgebildet.
Im Monat April 1997 feierten wir mit unserem Manfred Kast das
25-jährige Dienstjubiläum als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gernsbach
im Feuerwehrhaus. Dieses Jubiläum wurde im Kreis vieler Feuerwehrkameraden und
Ehrengästen entsprechend gewürdigt. 25 Jahre eine Einrichtung der Kommune
ehrenamtlich zu leiten, deren wichtigste Aufgabe es ist, Menschenleben zu
schützen und Sachwerte zu retten, setzt eine hohe Einsatzbereitschaft und
großes Engagement voraus.
Die Verkehrsfreigabe für den Tunnel der B 462 am 6.10.1997 bringt für
die Feuerwehr einen neuen Gefahrenschwerpunkt.
1997: Indienststellung eines Vorausrüstwagens/Vorauslöschfahrzeugs
VRW/VLF, Basisfahrzeug ist ein Volkswagen T4 Synchro. Ein wichtiger Punkt für
die Beschaffung war die Inbetriebnahme des Tunnels der B 462.
Der Feuerwehrstrukturplan wird am 25.1.1999 im Gemeinderat
verabschiedet. Die Ära von Manfred Kast, der am 10.9.1999 65 Jahre
alt wird, endet. Er gibt die Leitung der Abteilung Gernsbach ab dem 1.5. in
jüngere Hände ab. Otmar Bender wird zum Abteilungskommandant der Abteilung
Gernsbach gewählt, sein Stellvertreter wird Hans-Georg Arnold. Der bisherige
Stellvertreter Rolf Schmeiser wird zum neuen Kommandanten der Gesamtwehr
gewählt und tritt das Amt am 1.9.1999 an. Stellvertretender Kommandant
wird Heinz Merkel. Am 2.10.1999 werden die großen Verdienste von
Manfred Kast bei seiner Verabschiedung gewürdigt. Er wird zum Ehrenkommandanten
der Gernsbacher und zum Ehrenkorporal der Baccarater Feuerwehr ernannt.
An Weihnachten (26.12.1999) verwüstete der Orkan Lothar den Gernsbacher Wald in
bisher nicht bekanntem Ausmaß und beschädigte eine Vielzahl von Gebäuden. Auch
das Dach des Feuerwehrhauses wurde teilweise abgedeckt und an vielen Stellen
undicht.
2000: Überrascht nimmt die Öffentlichkeit im Oktober den Antrag von Rolf
Schmeiser zur Entbindung von den Aufgaben des Kommandanten aus beruflichen
Gründen zur Kenntnis. Auch Otmar Bender möchte aufgrund der Doppelbelastung von
Beruf und Ehrenamt seine Funktion als Abteilungskommandant abgeben. Die Stadt
schreibt die Stelle eines hauptberuflichen Kommandanten öffentlich aus.
2001: Rüdiger Zimmermann wird ab dem 1.4.2001 als hauptamtlicher
Beamter des feuerwehrtechnischen Dienstes bei der Stadt Gernsbach eingestellt
und von den Feuerwehrangehörigen zum ehrenamtlichen Kommandanten der Gesamtwehr
und Abteilungsleiter der Abteilung Gernsbach gewählt. Der Einsatzleitwagen (VW
Passat) wird altershalber durch einen Kommandowagen KdoW, Typ Mercedes-Benz C
200, Baujahr 1996, ersetzt, den die Stadt von der Werksfeuerwehr
DaimlerChrysler erworben hat.
Ein neues Tanklöschfahrzeuges TLF 16/40-2 mit einem 4000 l Wasser- und 200 l
Schaummitteltank der Firma Rosenbauer auf einem Mercedes-Benz Atego 1528 wird
in Betrieb genommen. Es ersetzt das alte TLF 16/25 von 1970.
2002: Die Alarm- und Ausrückeordnung wird überarbeitet und neu gefasst.
Verstärkt werden die Abteilungen auch zu Einsätzen in der Kernstadt
herangezogen und bei bestimmten Einsatzstichworten gleich mitalarmiert.
Am 15.6.2002 wird die Stadtbahnlinie 41 feierlich eröffnet. Die
Stadtbahn wirkt sich durch die Elektrifizierung der Strecke und die vermehrten
Schließzeiten der Bahnübergänge auch auf die Feuerwehr aus. Das Feuerwehrhaus
erhält ein neues Dach, die Fahrzeughalle wird durch Feuerwehrmitglieder neu
gestrichen.
Der Mannschaftstransportwagen wird zum Einsatzleitwagen ELW 1 ausgebaut. Die
Drehleiter ist nach 21 Betriebsjahren stark reparaturbedürftig, der Leiterpark
wird gerichtet, die Technik wird generalüberholt.
2003: Der Alarmspindraum wird in Eigenarbeit umgebaut. Im September konnte
der umgebaute Spindraum in Betrieb genommen werden. Nun haben unsere weiblichen
Feuerwehrangehörigen ihren separaten Bereich um sich umzuziehen. Auch die
Jugendgruppe kann sich über neue Spinde freuen, die durch Spendenmittel gekauft
werden konnten. Höhepunkt des Jahres war die Tunnelübung am 27.Juni 2003 bei der über 200
Angehörige von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Polizei und den
Verwaltungsbehörden teilnehmen. Knapp 100 Statisten aus der Bevölkerung mit
ihren Fahrzeugen sind ebenfalls in die Übung eingebunden.
Am 18. Oktober 2003 ist zum ersten Mal Party-Stimmung in der Feuerwache. Die elfköpfige Band
GinChillaz spielt einen Music - Mix von B wie Beat über J wie Jazz bis S wie
Soul. Die ca. 180 bis 200 Besucher sind begeistert und geben sich ganz der Party-Stimmung
hin. Am 19. Oktober 2004 schließt sich an die erste "Dance
Night" der traditionelle Tag der offenen Tür an. Ein Themenpark animiert
die Besucher, neben kulinarischen Köstlichkeiten, die Arbeit der Feuerwehr
näher kennenzulernen und selbst Hand anzulegen.
2004: Am 13. Januar 2004 überflutet die Murg große Teile von Gernsbach. Die
Feuerwehr ist mit 156 Einsatzkräften über 8 Stunden im Einsatz. Umfangreiche
Aufräumarbeiten am 14. Januar 2004 nehmen die Feuerwehr noch einmal
in Anspruch.
Im März war ein "historisches Ereignis" zu verzeichnen. Bei
der Inbetriebnahme der Feuerwache Gernsbach am 5. Mai 1973 wurde in der
Fernmeldezentrale provisorisch, für maximal ein Jahr, die Rettungswache des DRK
untergebracht. Dieses "einjährige Provisorium" hatte dann
über 30 Jahre Bestand. Ende März 2004 konnten die Mitarbeiter des DRK
Kreisverbandes Rastatt nach 30 Jahren und 10 Monaten ihre neue Rettungswache in
der Hillaustraße beziehen.
Am 16. Oktober 2004 hieß es zum zweiten Mal "Everytime is Partytime" in der Feuerwache.
In diesem Jahr spielte die Gruppe "Radioman" vor fast 400
begeisterten Besucher. Am 17. Oktober 2004 stand der Tag der offenen
Tür ganz im Zeichen der Jugendgruppe Gernsbach, die in diesem Jahr auf 40 Jahre
Jugendarbeit zurückblicken kann.
2005: Aus beruflichen Gründen steht Hans - Georg Arnold für die Wahl zum
stellvertretenden Abteilungskommandanten nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem
Nachfolger wurde durch die Feuerwehrabteilung Gernsbach an der ordentlichen
Abteilungsversammlung am 12. März Volker Steimer gewählt.
Im April wurde die neue Tunnelfunkanlage im Tunnel Gernsbach in
Betrieb genommen. Nun ist ein Funkkontakt im Tunnel nicht nur im 4m - Bereich
möglich. Es wurden der Betriebskanal der Feuerwehr im 2m - Bereich und der
Betriebskanal im 4m - Bereich des Rettungsdienstes eingespeist. Auch ist es
möglich vom Technikgebäude aus auf zwei regionale Radiosender Gefahrenmeldungen
bzw. Verhaltensmaßregeln bei Geschehnissen im Tunnel einzusprechen.